Soft Landing im Passivhausbau

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'Soft Landing' oder 'Soft Landings' zu Deutsch: eine weiche Landung wurde in UK durch BSRIA (Building Services Research and Information Association) entwickelt und ist eine detaillierte Beschreibung der Übergabe an den Gebäudeeigentümer und -nutzer, die die Verantwortlichkeit des Architekten, der Ingenieure und der ausführenden Firmen für einen gewissen Zeitraum über die eigentliche Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes hinaus beibehält. Die Übergabe des Gebäudes wird von Anfang an durch ständige Beratung mit den zukünftigen Nutzern in die Überlegungen mit einbezogen und geplant. So soll das Entwurfsteam lernen, besser die Anforderungen der zukünftigen Nutzer zu verstehen. Die Nutzer verstehen besser, wie das Gebäude reagiert und sich verhält. So können sie den höchstmöglichen Nutzen aus dem neuen Gebäude ziehen. (z.B. der Betrieb des Gebäudes auf höchst energie- und kosteneffiziente Weise). Das Projetteam bleibt mit den Nutzern des neuen Gebäudes für weitere 3 Jahre nach Einzug verbunden, um die Einregulierung des gewünschten Betriebes sicherzustellen und zu unterstützen. (Siehe auch www.bsria.co.uk/services/design/soft-landings(nur in englischer Sprache).)

Diese 'Soft Landings-Programm' würde kürzlich bei zwei Passivhaus-Schulprojekten eingesetzt, das waren in UK die Bushbury Hills und die Oakmeadow Grundschulen. Beide Gebäude wurden durch Architype entworfen und durch die Bauunternehmung 'Thomas Vale Construction' im Rahmen des Standardbudgets für Schulen errichtet.

Dieser Prozess umfasst eine Serie von Meetings, in denen der Kunde mit einbezogen ist und die von den ersten Beratungsgesprächen und Austauschtreffen, über Treffen während der Bauphase bis in die Zeit nach Gebäudeinbetriebnahme hindurch regelmäßig stattfanden. Der Kunde hatte durch diese Treffen die Möglichkeit, die Fragen die zu dem Entwurf und dem neuen Gebäude aufkamen, zu klären. Das Entwurfteam konnte aus den Erfahrungen mit diesem Prozess lernen und wird kommende Projekte noch besser angehen. Mit der Unterstützung eines engagierten Unternehmers konnten alle aufkommenden Fragen und Probleme zeitnah angegangen werden. Parallel zu den Treffen mit dem Kunden wurden für die Mitarbeiter Präsentationen gegeben, die über die Prinzipien hinter dem Begriff 'Passivhaus' informiert haben. Es wurde gezeigt, wie das Gebäude entworfen wurde und -am allerwichtigsten- wie man das Gebäude später benutzt. Ein Einfaches Schema dass den Mitarbeitern übergeben wurde, erläutert den Nutzern, was zu tun ist. Wichtiger Bestandteil war es ebenfalls, auch die Schüler zu informieren. Dieser Prozess ist immer noch im Gange. Wenn die theoretische und praktische Einweisung abgeschlossen ist, sind die Schüler in der Lage, ihre neue Umgebung zu verstehen. Sie entwickeln ein Bewusstsein für Energienutzung und -verbrauch. Die Rückmeldungen vom Kunden sind durchweg positiv.

Es ist interssant, dass die meisten Änderungen im Entwurf, die vom Soft Landing - Prozess herrühren zu Vereinfachungen führten, die sich bei zukünftigen Projekten kostensenkend auswirken werden.

Es ist klar, dass der 'Soft Landing' - Prozess ausserordentlich wertvoll ist und er in das Budget eingerechnet werden muß. Trotzdem hängt die Qualität dieses Prozesses vom Engagement des Hauptunternehmers ab, der proaktiv während des gesamten Prozesses agiert.

Dadurch dass der 'Soft Landing' - Prozess durchgeführt wurde, kann man von beiden Schulen nun berichten, daß sie sich nach einem Jahr Betrieb weitestgehend so wie geplant verhalten. Diese betrifft alle Bereiche: Komfort, Luftqualität und Heizwärmebedarf. (Mehr Information in englischer Sprache gibt es hier: www.architype.co.uk.)